Nach mehreren Fehlgeburten oder mehreren Transfers guter Embryonen ohne Einnistung stellt sich die Frage, ob die mütterliche Gebärmutterschleimhaut optimal empfänglich ist. Wichtige Grundregel: je älter die Patientin, desto eher ist ein Misserfolg auf falsche Chromosomenzahl des Embryos (erkennbar mit der Präimplantationsdiagnostik) zurückzuführen und nicht etwa auf eine «Abstossung» seitens der Mutter. In gewissen, für die Paare belastenden Fällen ist dennoch eine immunologische Abklärung angezeigt.
Unser IVF-Labor kann mit Frau Dr. Diana ALECSANDRU vom Referenzzentrum (und Mutterhaus unseres Laborleiters) IVI Madrid zusammenarbeiten und bietet auf diese Weise (wie erwähnt auch experimentelle) Abklärungen auf dem letzten Stand der Wissenschaft an.
Die Einnistung des Embryos in der Gebärmutter ist ein Balanceakt zwischen Unterstützung und Abstossung, welche von der genetischen Veranlagung von Vater und Mutter abhängt. Entgegen früheren Vorstellungen sind die sogenannten Killerzellen in der Gebärmutter für die Einnistung nicht schädlich, sondern notwendig, sofern sie vom Embryo die richtigen Impulse erhalten. Bei der Frau ist die entsprechende Veranlagung in den — von Frau zu Frau stark variierenden — KIR-Genen auf dem langen Arm des Chromosoms 19 codiert (Bild unten links).
![]() Lage der KIR-Gene auf dem Chromosom 19. |
![]() Aktivierende Impulse (blau) bei KIR Gruppe B. |
![]() Aktivierende KIR-Gene (grün), hemmende (rot). |