Es ist immer noch zu wenig bekannt, dass die Fruchtbarkeit der Frau ab 30 Jahren abzunehmen beginnt, mit durchschnittlich 37 Jahren einen scharfen Knick nach unten erfährt und nach 42 Jahren praktisch aufgehoben ist. Auch der Zyklus wird gegen vierzig kürzer und später unregelmässig. Diese biologischen Vorgänge hängen mit dem Eizellvorrat der Eierstöcke zusammen, der bei Geburt mehrere 100'000 beträgt, aber relativ rasch abnimmt. Im Gegensatz zu den Samenzellen des Mannes wird der Eizellvorrat nicht durch Zellteilung regeneriert. Mit durchschnittlich 51 Jahren hören die Menstruationen ganz auf (Menopause).
Abnahme der Fruchtbarkeit ab 30 und scharfer Knick nach 37 Jahren.
Die Altersangaben sind Durchschnittswerte. Man schätzt, dass jede zehnte Frau bereits früher, nämlich mit 45 Jahren, in die Menopause kommt. Da der zeitliche Abstand zwischen Fruchtbarkeitsknick und Menopause mit ca. 13 Jahren ziemlich konstant ist (und teilweise vererbt wird), wird es für diese Frauen bereits ab 32 höchste Zeit, wenn sie noch Kinder haben wollen!
Der scharfe Knick findet bei 10% der Frauen früher statt!
Wir haben noch zuwenig Instrumente zur Früherkennung jener Frauen, deren Fruchtbarkeit bereits Anfang Dreissig in eine kritische Phase kommt. Die Bestimmung des Hormons AMH und die Zählung der sogenannten antralen Follikel beim Ultraschall durch die Scheide erlauben eine erste Einschätzung. Oft zeigt sich das Problem erst bei einer Stimulationsbehandlung für IVF, wenn sich weniger Eizellen entwickeln als erwartet. Wir kennen allerdings Risikofaktoren:
Risikofaktoren für vorzeitige Alterung der Eierstöcke |
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Konsequenzen |
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Assistierte Fortpflanzung wie IVF löst NICHT das Problem von gealterten und/oder zu wenigen Eizellen!
Nach der Publikation von D. Nikolaou und A. Templeton in Human Reproduction 18:1137, 2003